Marktkonsolidierung in der Dentalbranche

Die Konsolidierung auf dem Dentalmarkt ist ein Trend, der Ihnen mit Sicherheit nicht neu und in ganz Europa erkennbar ist. Dabei betrifft die Marktkonsolidierung auf dem Dentalmarkt nicht nur einen einzelnen Bereich, sondern die ganze Branche. Zusammenschlüsse zu Ketten und Gruppen finden sich sowohl unter Zahnarztpraxen und Dentallaboren als auch bei Herstellern und Handel.

Für diesen Trend gibt es verschiedene Treiber, die wir im Folgenden für Sie beleuchten.

Marktkonsolidierung

Digitalisierung als Treiber für die Marktkonsolidierung im Bereich Dentallabore

Unterschiedliche Faktoren, die mit der Digitalisierung einhergehen, begünstigen den Zusammenschluss von Dentallaborenzu Laborketten und Laborgruppen.

Dabei gibt es zum einen Faktoren, die den Zusammenschluss notwendig machen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, zum anderen aber auch Faktoren, die einen Zusammenschluss überhaupt erst möglich machen.

Hohe Investitionen

Die immer schneller fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehend das exponentielle Wachstum an technologischen Entwicklungen in der Dentalbranche erfordern hohe Investitionen in immer kürzeren Abständen. Ein plastisches Beispiel für diese These ist die CAD / CAM gestützte Fertigung. Während mit Einzug der Digitalisierung in der Zahntechnik erst mal nur Investitionen in Scanner und Software erforderlich waren, wird heutzutage die Investition in einen 360° Workflow notwendig.

Geografische Lage

Der ganzheitliche, integrierte Digitalworkflow, der auch eine digitale Übertragung der Patientendaten beinhaltet, macht eine räumliche Nähe zum Auftraggebenden nicht mehr zwingend notwendig. Durch die Zusammenschlüsse von Dentallaboren, die dadurch ermöglicht werden, findet eine Konzentration in den Ballungszentren statt.

Personalmanagement als Treiber für die Marktkonsolidierung im Bereich Dentallabore

Während ein Großteil von erfahrenen Zahntechniker:innen in den nächsten Jahren das Renteneintrittsalter erreicht hat, wollen immer weniger Auszubildende den Beruf Zahntechniker:in erlernen. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Zahntechnik Azubis um ein Drittel zurück gegangen.

Ein Grund dafür ist mit Sicherheit der demographische Wandel. Ein anderer ist laut VDZI das geringe Gehalt. Denn das Durchschnittsgehalt von Zahntechniker:innen liegt ca. 28 % unter dem Durchschnitt anderer Handwerksberufe. Diese Differenz kommt unter anderem durch gesetzliche Preiseingriffe und andere Rahmenbedingungen der Branche zustande. Großlabore, Laborgruppen und Laborketten haben durch den Einsatz von moderner Technologie und damit einhergehender Entlastung von Mitarbeitenden die Möglichkeit, Fachkräfte besser zu entlohnen. Nicht zuletzt auch deshalb, da Hilfsarbeiten von Anlernkräften übernommen werden können.

Fachkräftemangel

Praxislabore treten nicht nur bei Aufträgen von Behandelnden und Patient:innen in den Wettbewerb mit gewerblichen Dentallaboren, sondern auch in Bezug auf das Anwerben von Fachkräften. Praxislabore und gewerbliche Dentallabore bieten am selben Arbeitsmarkt an und kämpfen somit um dieselben Fachkräfte. Um im Umfeld der Arbeitgebenden wettbewerbsfähig zu bleiben, schließen sich immer mehr gewerbliche Labore zusammen, denn bekannte Arbeitgebende wirken attraktiver und größere Laborstrukturen können gleichzeitig eine bessere Work-Life-Balance bieten. Dadurch erhöhen sich die Chancen Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden.

Demographie

In den nächsten Jahren haben viele Laborinhaber:innen das Rentenalter erreicht und sind auf der Suche nach Betriebsnachfolgern. Nachfolger, die ein kleines zahntechnisches Meisterlabor übernehmen, gibt es kaum am Markt. Die Möglichkeit einer Übernahme durch eine Laborkette bzw. der Anschluss an eine Laborgruppe ist dagegen deutlich realistischer.

Auslastung als Treiber für die Marktkonsolidierung im Bereich Dentallabore

Nicht nur unter den Dentallaboren ist Marktkonsolidierung ein Thema, sondern auch im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung, sprich unter den Behandelnden, die sich immer häufiger zu zMVZ zusammenschließen.

Nachfragebündelung

Durch diese Zusammenschlüsse entsteht eine Nachfragebündelung am Markt, die von kleinen gewerblichen Dentallaboren wegen zu hoher Auslastung oder auch einer Überlastung oft nicht mehr bedient werden können, wodurch die Konsolidierung zu Laborketten notwendig wird.

Geräteauslastung

Durch die kapazitäre Möglichkeit eine höhere Nachfrage zu bedienen, verfügen größere Dentallabore über eine höhere Geräteauslastung und erreichen damit eine schnellere Amortisation der Investitionen, wie zum Beispiel die Investition in eine Poliermaschine zur Nachbearbeitung von Modellguss.

Einkaufsvorteil

Die Kapazität eine hohe Nachfrage zu bedienen, bringt für große Labore und Laborgruppen weitere Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Meisterlaboren mit sich. So entstehen hohe Abnahmemenge bestimmter Produkte und Materialien und durch diese auch Einkaufsvorteile, die sich in einer höheren Gewinnmarge oder auch in der Möglichkeit zu einem günstigeren Preis anzubieten widerspiegeln.

FAZIT

Die zu beobachtende Entwicklung hin zu größeren Laborstrukturen, zu denen auch Laborketten und Einkaufsgruppen zählen, sind also zum einen auf die technologischen Entwicklungen in der Dentalbranche zurückzuführen, die Zusammenschlüsse erst möglich machen, zum anderen aber auch wirtschaftlichen Faktoren geschuldet, die eine Konsolidierung notwendig werden lassen.

In Zukunft werden wir bestimmt vermehrt Kooperationen wie zum Beispiel Einkaufs- oder Gerätegemeinschaften unter den Dentallaboren finden.

Laborketten werden zudem über Ländergrenzen hinweg entstehen. Dadurch wird der Dentalmarkt und damit auch die (digitalen) Patient:innen von schneller Marktdurchdringung neuer Produkte und Technologien profitieren.

Zahntechnische Meisterlabore, die den Weg eines Anschlusses an eine Laborkette umgehen möchten, haben die Möglichkeit durch Outsourcing – zum Beispiel zu CADdent – trotzdem von Materialvielfalt und technologischen Entwicklungen zu profitieren und zudem eine zu hohe Auslastung zu kompensieren.

Sie möchten mehr dazu erfahren, wie wir Sie in Ihrem Alltag im Dentallabor unterstützen können? Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular oder rufen Sie uns an (+49 821 5999965-0). Unsere Experten beraten Sie gerne!