So wichtig ist das Berufsbild Zahntechniker:in
– gestern, heute und noch weit in der Zukunft

Nehmen Sie auch am sogenannten „War for talents“ teil? Das fängt schon bei den Auszubildenden an. Aber warum haben Jugendliche das Berufsbild Zahntechniker:in trotz seiner Vielseitigkeit nicht auf dem Schirm? Der Einfluss der Eltern spielt dabei bestimmt eine nicht zu unterschätzende Rolle.
 

Bei unserem letzten Besuch auf der fit for Job! in Augsburg wurde unsere Personalreferentin von einer interessierten Mutter mit einer These konfrontiert, zu der Sie sich bestimmt auch selbst schon oft Gedanken gemacht haben:

„Zahntechniker:in ist ja an sich ein interessanter Beruf, aber mit Einzug der Digitalisierung werden diese Arbeiten doch von Maschinen übernommen. Fachkräfte in dem Bereich werden somit überflüssig.“

Mit dieser These möchten wir heute aufräumen, denn Zahntechniker:innen werden in keinem Fall ersetzt und schon gar nicht überflüssig werden.

Ja, viele Arbeiten, die früher konventionell per Hand von Zahntechniker:innen erledigt wurden, werden heute von Maschinen übernommen. Bestes Beispiel ist das Polieren von Modellgüssen mit der Poliermaschine. Aber beeinträchtigt das die Zukunftsfähigkeit des Berufsbilds Zahntechniker:in? Unsere Antwort darauf ist so klar wie nur selten: „Nein!“

Berufsbild Zahntechniker*in im Wandel

Das Berufsbild Zahntechniker:in wird sich weiterhin wandeln. Wenn man auf die lange Geschichte dieses Berufs zurückblickt, dann gab es hier nie einen Stillstand. 

Schauen wir uns die Geschichte des Berufsbilds Zahntechniker:in
doch einmal genauer an

Auch wenn der Begriff „Zahntechniker:in“ in dieser Form erst seit 1911 besteht, ist die Ausübung der Techniken bereits wesentlich älter. 

4.500 Jahre – so weit reicht die Geschichte von Zahnersatz zurück, damals noch aus Knochen oder Elfenbein. Der Grundstein für ästhetischen Zahnersatz wird 1710 mit künstlichen Zähnen aus Porzellan – dem Vorreiter, des heutigen Zirkon – gelegt. Einen weiteren Schub erhält die Zahntechnik 1728, mit dem ersten zahnmedizinischen Fachbuch (Pierre Fauchard). Verfahrenstechniken wie Wachsabdrücke werden zum Standard, der Ende des 19. Jahrhunderts um Techniken wie Teleskopkronen  und Hohlguss ergänzt wird. 

Die Entwicklung der Zahntechnik schreitet seitdem schnell voran – 1930 wird die Zahntechnik als eigenes Handwerk anerkannt und 1936 fand die erste Meisterfreisprechung in Süddeutschland statt. 1965 trat die erste Ausbildungsverordnung Zahntechniker:in in Kraft, deren Inhalte stetig überarbeitet und an technische, zahnmedizinische und prothetische Entwicklungen angepasst wird.
 

(Erfolgs-) Kriterien für die Veränderung des Berufsbilds Zahntechniker:in

Rückblickend kann also gesagt werden, dass sich das Berufsbild Zahntechniker:in immer schon gewandelt hat. Grundlage für den Wandel sind neuere Erkenntnisse der Wissenschaft, aber auch der Zugang zu neuen Materialien und innovativen Technologien. 

Was von keiner neuen Technologie und auch von keinem neuen Material ersetzt werden kann ist das Know-how und die Erfahrung von Zahntechniker:innen. Einige – teilweise unliebsame – Arbeiten werden uns erleichtert oder auch ganz abgenommen. Aber wer sagt der Maschine was sie tun soll und wie der Zahnersatz in Form und Funktion ein Wohlfühlerlebnis für (digitale) Patient:innen schafft? Das kann nur ein/e Zahntechniker:in.

Wie sich das Berufsbild zukünftig entwickeln und verändern wird, ist ungewiss, dass Digitalisierung, Corporate Social Responsibility und Gesundheitsbewusstsein Treiber für die Entwicklung sind, ist dagegen unbestritten. 

Ästhetik wird für Zahnersatz und Zahnerhaltung aber weiterhin eine große Rolle spielen und damit auch Kreativität im Hinblick auf Formgebung und Farbe. Wie auch bisher wird technisches Verständnis eine der Voraussetzungen für das Erlernen dieses Berufes sein, denn im Ökosystem Körper kommt es bei der ganzheitlichen Betrachtung von Gesundheit und Wohlbefinden nicht nur auf Ästhetik, sondern auch auf die Funktionalität von Zahnersatz an.
 

Berufsbild Zahntechniker:in als Sprungbrett

Der Beruf als Entscheidung für ein ganzes Leben ist längst überholt und es gibt vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten, wenn man die Grundlagen der Dentaltechnik erst einmal erlernt hat und beherrscht. Die Branche ist groß und von Materialwissenschaften über die Entwicklung neuer Technologien, bis hin zur an die Ausbildung anschließenden Meisterprüfung oder einem Zahnmedizin Studium alles denkbar. 

Bei uns haben Zahntechniker:innen die Möglichkeit in unserem Partnerlabor Rager in der konventionellen Technik ihre Kreativität auszuleben, mittels CAD Systemen Zahnersatz virtuell in Form und Funktion zu gestalten, auf Basis von CAM Technologien die Umsetzung zu begleiten, Herstellungsprozesse mit innovativen Ideen zu optimieren oder an Projekten, die zum Beispiel das Testen neuer Materialien oder Techniken zum Thema haben, mitzuarbeiten oder sie sogar zu leiten. Wer den Umgang mit Menschen liebt und Wissen, Know-how und Erfahrung gerne weitergibt, hat zudem die Option sich auf Positionen im Kundenservice, technischem Kundensupport oder Vertrieb zu beweisen.

UNSER FAZIT

Das Berufsbild Zahntechniker:in bietet auch zukünftig viele Entfaltungsspielräume und wird sich mit fortschreitenden Erkenntnissen auf Basis von Wissenschaft, Digitalisierung und neuesten Trends stetig weiterentwickeln. Wer Veränderungen gegenüber aufgeschlossen ist wird diese Entwicklungen für sich und zum Wohle der Patient:innen nutzen können.

Sie haben Interesse an einer Ausbildung oder Mitarbeit bei CADdent, dann schauen Sie doch in unserem Karriere Bereich vorbei. Vielleicht ist Ihr handwerkliches Geschick, Ihre Kreativität, Ihr Teamgeist oder Ihre Innovationskraft zukünftiger Treiber für unser Unternehmen!