LaserMelting vs. Fräsen – wann Sie welches Verfahren wirtschaftlich einsetzen
Mit der Digitalisierung haben verschiedenste Verfahren in der Zahntechnik Einzug gehalten. Für dentale Gerüste aus (Edel-)Metall (Kobalt-Chrom, Titan, Gold) stehen in der CAD/CAM- Technologie das Fräsverfahren mit CNC-Fräsmaschinen und das Laserverfahren
(LaserCUSING, Laser Sintering, LaserMelting) zur Verfügung.
Welches Verfahren wird wann eingesetzt? Dabei gibt es einige Faktoren zu beachten. Wir stellen in diesem Beitrag beide Verfahren gegenüber, sodass Sie am Ende für jede Ihrer Arbeiten die richtige Wahl treffen können.
Wirtschaftlichkeit der beiden dentalen Fertigungsverfahren
Fräsen und LaserMelting
Zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit der beiden dentalen Herstellungsverfahren Frästechnik (subtraktive Fertigung) und LaserMelting (additive Fertigung) werden u.a. die Anschaffungs- und Betriebskosten herangezogen. Kennziffern wie Stückzahlen, Ressourceneinsatz für vor- und nachgelagerte Arbeitsschritte sowie Lagerhaltung und Materialeinsatz spielen eine große Rolle. Aus diesem Grund entscheiden sich auch viele Dentallabore dafür, die Fertigung ihrer Gerüste an leistungsfähige Fertigungsdienstleister wie CADdent® auszulagern.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass gefräste Gerüste aus Metall preislich höher angesetzt werden als gelaserte. Die Frage, die sich stellt ist: Wie können sie sich dann am Markt überhaupt noch halten? Neben den reinen Maschinenkosten sind natürlich die Aufwände für die Nacharbeit der im LaserMeting Verfahren hergestellten Gerüste um einiges höher -insbesondere bei solchen, bei denen die Konstruktion mit einer detaillierten Kaufläche versehen ist.
Für diese Arbeiten benötigen Sie das Know-How eines erfahrenen Zahntechnikers um u.a. Okklusionskontakte in ihrer Funktion zu prüfen und einzuschleifen. Der Zeitaufwand hierfür sollte also in Ihrer Kalkulation, neben den reinen Fertigungskosten, unbedingt berücksichtigt werden. Bei gefrästen Gerüsten aus Metall ist dagegen kaum Nacharbeit notwendig.
Auslastung in Ihrem Dentallabor
Zur vollumfänglichen Betrachtung spielt am Ende aber sicherlich auch die Auslastung Ihrer Labor-Techniker eine große Rolle.
Entscheiden Sie für sich selbst, wie groß der Aufwand für die Nacharbeit sein darf.
Gegenüberstellung der beiden Produktionsverfahren
LaserMelting
Vorweg: Bei dem pulverbettbasierten Herstellungsverfahren (LaserMelting) werden die Bauteile mit der Bauplatte durch Stützstrukturen (Supports) verbunden. Aufgrund des laserbasierten Herstellungsverfahrens entsteht an der Kaufläche eine Rauigkeitsschicht. Dabei handelt es sich um Pulveranhaftungen, die mit dem Werkstück verbacken. Aber keine Sorge, es handelt sich hierbei nicht um Lunker! Diese Schicht kann mit einer Hartmetallfräse abgezogen werden. Das Gerüst darunter entspricht Ihrer Konstruktion und das Metallgefüge ist absolut homogen.
Bei uns haben Sie die Möglichkeit Ihre LaserMelting Gerüste in drei verschiedenen Auslieferungsvarianten zu bestellen:
A) LaserMelting Supports verschliffen
Okklusale Stifte(Supports) sowie die zusätzliche Schicht werden von uns entfernt. Um bei vollanatomischer Gestaltung Ihre Okklusion zu gewährleisten, werden Kauflächen von uns nur sehr vorsichtig beschliffen. Wir empfehlen diese in jedem Fall nachzubearbeiten.
B) LaserMelting Supports NICHT verschliffen
Wir trennen die Supports ab, belassen aber die zusätzliche Schicht auf der Arbeit. Diese sollte, sofern im Labor nicht mit Kunststoff verblendet wird, mit einer Hartmetallfräse bis zur tatsächlichen Oberfläche sauber abgeschliffen werden. Bitte denken Sie daran, nicht die gleiche Fräse für CoCr und Titan zu benutzen!
C) LaserMelting Supports NICHT abgetrennt + nicht verschliffen
Bei dieser Auslieferungsvariante werden die Supports von uns nicht abgetrennt und auch die zusätzliche Schicht bleibt auf Ihrem Gerüst. Sie können die Supports mit einer Zange abtrennen und die nicht homogene Schicht wie oben beschrieben mit einer Hartmetallfräse abschleifen.
Frästechnik
In Auslieferungsvariante B) + C), bei Gerüsten die im LaserMelting Verfahren hergestellt werden, ist etwas mehr Nacharbeit erforderlich als bei gefrästen Metallgerüsten. Wobei die Frästechnik und Variante A) relativ gleichzusetzen sind. Bei gefrästen Gerüsten aus Kobalt-Chrom (CoCr) oder Titan sollte ebenso für eine fettfreie Oberfläche (Abstrahlen) gesorgt, sowie unter Rücksprache mit dem Keramik-/Verblendmassenhersteller ggf. ein Wash-/Oxidbrand gemacht werden.
Detailgetreue Umsetzung Ihrer Konstruktion
Weg von den wirtschaftlichen Faktoren hin zu gestalterischen. Auch hier bieten die beiden Verfahren LaserMelting und Frästechnik jeweils Vor- und Nachteile. Während die Interdentalräume beim LaserMelting besonders grazil designed werden können, bietet das Fräsen den Spielraum, Kauflächen inklusive Haupt- und Nebenfissuren besonders detailgetreu zu gestalten.
Da im LaserMelting Frässchatten vermieden werden, ist fast jedes Design umsetzbar und Sie können Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Aufgrund ihrer besonders glatten Oberfläche haben Primär-/Sekundär-Teleskope dagegen in der Frästechnik aufgrund der Friktion die Nase vorn.
UNSER FAZIT
Beide Verfahren haben ihre Berechtigung in der digitalen Zahntechnik und bringen Vor- und Nachteile mit sich. Deshalb ist es für Sie als Zahntechniker besonders wichtig zu wissen, welche Art der Fertigung Ihnen welche Möglichkeiten bietet. Ob Sie Ihre Mitarbeiter entlasten möchten, oder Sie eine besonders saubere Arbeitsgrundlage benötigen – ob eine raue Oberfläche aufgrund der Verblendung keine Rolle spielt oder Sie eine Mundsituation vorliegen haben, die eine besonders grazile Konstruktion erfordert – bei CADdent® finden Sie für jede Ihrer Arbeiten die richtige Unterstützung, das richtige Material und das passende Fertigungsverfahren.
Sie möchten mehr zu den Vorteilen von LaserMelting oder der Frästechnik erfahren? Sprechen Sie unsere Experten darauf an – wir beraten Sie gern!