Mit der Zahnfarben Tabelle richtig arbeiten – für Ästhetik und Wohlbefinden beim Patienten

Die am weitesten verbreitete Farbskala setzt sich aus den VITA Zahnfarben zusammen, die – zumindest in Mitteleuropa – die Grundlage für die meisten Zahnfarben Tabellen bildet. Grund dafür ist, dass sie sich an den gängigen Zahnfarben in Mitteleuropa orientiert, die empirisch erfasst und auf – die am häufigsten vorkommenden – 16 Farben reduziert wurden.

Aus diesen empirischen Befunden ergibt sich die VITA classical A1-D4® Farbskala. Die 16 natürlichen Zahnfarben wurden um drei Bleachfarben ergänzt, die insbesondere in Nordamerika eine große Rolle spielen.

Die 16 natürlichen Farben werden in vier Farbkategorien eingeordnet:

A1 - A4 (Rötlich-bräunlich)
B1 - B4 (Rötlich-gelblich)
C1 - C4 (Grautöne)
D2 - D4 (Rötlich-grau)

VITA selbst hat ihr System bereits weiterentwickelt, da bei der Zahnfarbe neben dem eigentlichen Farbton auch Helligkeit und Farbintensität ausschlaggebend sind.

Mit dieser Erkenntnis und auf Basis der VITA classical A1-D4® Farbskala wurde die VITA SYSTEM 3D-MASTER® Farbtabelle entwickelt. Sie besteht aus 26 natürlichen Zahnfarben ergänzt um drei Bleachfarben.

Da die Farben bei verschiedenen Materialherstellern unterschiedlich wirken, ist es ratsam, dass jedes Dentallabor seinen eigenen Shade Guide erstellen lässt, mit den Vollzirkon Materialien, die es selbst verfräst bzw. in einem Fertigungszentrum verfräsen lässt. So können Überraschungen, eine fehlende Farbübereinstimmung betreffend, vermieden werden.
 

Zahnfarben A1, A2, A3 und A3,5 aus den VITA Zahnfarben Tabellen

A wird als rötlich-bräunlich beschrieben und ist der wohl typischste natürliche Farbton bei Zähnen im mitteleuropäischen Raum. 

Innerhalb dieses Farbspektrums ist die Zahnfarbe A1 der hellste Farbton, der auf natürliche Weise nur selten vorkommt. Auch die Zahnfarbe A2 ist ein eher hellerer Farbton und findet sich von daher meist bei jüngeren Menschen wieder, da hier natürliche Verfärbungen in der Regel noch nicht so weit fortgeschritten sind. Die Zahnfarbe A3 weist einen mittleren und die Zahnfarbe A3,5 einen dunkleren Helligkeitsgrad auf. Diese beiden Zahnfarben kommen im mitteleuropäischen Raum bei erwachsenen und älteren Patienten am häufigsten vor.
 

Wie setzt sich die Zahnfarbe zusammen?

Die Zahnfarbe wird maßgeblich durch das Dentin bestimmt. Der darüber liegende Zahnschmelz ist farblos. Je weniger Zahnschmelz also vorhanden ist, desto intensiver und dunkler wirkt die Zahnfarbe.

Bei Zahnersatz wirken sich neben der Stumpffarbe auch Materialunterschiede auf die Zahnfarbe aus. Hierbei kommt es auf Dichte und Opazität des Materials an. Dies ist auch der Grund, warum unterschiedliche Schichtstärken beim Auftragen von Keramikmasse auf den Zahnersatz zu unterschiedlichen Farbnuancen führen und damit zur Individualisierung genutzt werden können.
 

Auf was sollte bei der Farbnahme geachtet werden?

Der Zahnersatz soll sich möglichst natürlich in die bestehenden Zähne eingliedern.

Da auch die Opazität bei der Zahnfarbe eine Rolle spielt, sollte Tageslicht bzw. auf Tageslicht angepasstes Licht bei der Farbnahme vorherrschen. Grelle Kleidung könnte ablenken bzw. die Zahnfarbe anders wirken lassen. Der Patient sollte also farblich neutrale Kleidung zum Termin wählen. Zudem sollte auf jeden Fall auf Schminke und insbesondere auf Lippenstift verzichtet werden – auch dies könnte einer natürliche Farbnahme entgegenstehen, da es – wie auch bei der Wahl der Kleidung – zum einen ablenkt und zum anderen die Farben optisch verfälscht.

Inzwischen können auch digitale Hilfsmittel bei Farbnahme zur Farbbestimmung verwendet werden. Das Ergebnis muss in Hinsicht auf Patientenzufriedenheit aber unbedingt mit dem Patienten abgestimmt werden.
 

Wie wird die Zahnfarbe bestimmt?

Die Zahnfarbe kann vom Zahnarzt oder im Dentallabor von Zahntechnikern bestimmt werden. Da die Patientenzufriedenheit nicht nur mit Funktion, sondern auch mit der Ästhetik des Zahnersatzes zusammenhängt ist – egal wo die Farbnahme stattfindet – wichtig, dass sich der Patient mit der gewählten Farbe wohlfühlt.

In der Regel setzt der Zahnarzt Farbringe oder Farbskalen ein. Wie oben bereits erwähnt kommt es bei der Zahnfarbe auf Helligkeit, Farbintensität und Farbton an. 

Eine Herausforderung bei der Bestimmung der Zahnfarbe kann sein, dass – durch Verfärbungen – selbst innerhalb einer Zahnreihe die Zähne unterschiedliche Zahnfarben aufweisen.

Aber nicht nur die Farbe der Nachbarzähne ist bei der Farbbestimmung relevant. Auch die Farbe des Stumpfes spielt eine Rolle, da dieser – gerade bei transluzenten Restaurationen – durchscheint. Bei vollkeramischem Zahnersatz sind also neben Helligkeit, Farbintensität und Farbton auch die Farbe des Stumpfes, Material, Transluzenz und Schichtstärke der Restauration sowie Indikation und Farbe des Befestigungsmaterials zu berücksichtigen.

Für diese komplexe Aufgabenstellung wurde für die Verwendung von Ivoclar Materialien die IPS e.max Shade Navigation App entwickelt. Unter Eingabe von folgenden Informationen kann mit der App die Zahnfarbe bestimmt werden:

1. Eingabe der Zahnfarbe
2. Eingabe der Indikation
3. Eingabe der Stumpffarbe
4. Eingabe der Schichtstärke
5. Eingabe des Materials

Nach Auswahl der Grundfarbe aus den Farbskalen kann die Zahnfarbe vom Zahntechniker im Dentallabor – zumindest bei Arbeiten mit keramischer Verblendung – individuell auf den Patienten angepasst (individualisiert) werden.
 

Zahnfarben-Tabelle

Zahnfarben nach der XXX -Farbskala

UNSER FAZIT

Die Digitalisierung in der Zahntechnik schreitet weiter fort und es sind kaum noch geschlossene Systeme am Markt zu finden. Offene Systeme ermöglichen es Dentallaboren flexibel in der Wahl ihrer Zulieferer zu bleiben. Auch bei loyalen Nutzern ist diese Flexibilität notwendig, insbesondere wenn man die Vergangenheit von Firmen wie DeguDent und etkon betrachtet. Derartige Veränderungen am Markt bringen auch immer eine große Unsicherheit in Bezug auf geschlossene Systeme mit sich und damit auch ein gewisses Ausfallrisiko. 

Entscheiden Sie sich also dafür, mit einem neuen System zu arbeiten, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass es sich hierbei um ein offenes System handelt. Sie haben Fragen dazu? Dann kontaktiere Sie uns. Unsere Experten beraten Sie gerne!

Sie benötigen einen Shade Guide mit den Zirkonen, die wir bei CADdent® anbieten? Kontaktieren Sie uns – unsere Experten beraten Sie gerne!